Solarfassade
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Austria Solar fordert Klima-Corona-Deal gemeinsam mit über 100 Organisationen

7. Mai, 2020

Mehrere Gruppen und Organisationen aus der Österreichischen Klimavernetzung, darunter Fridays For Future Austria, System Change, not Climate Change!, Global 2000, WWF Österreich, Attac und Greenpeace Österreich haben gemeinsam einen Klima-Corona-Deal ausgearbeitet. In diesem “klimagerechten Gesellschaftsvertrag” wird die Bundesregierung aufgefordert, beim angekündigten Corona-Konjunkturpaket besonders auf klimagerechte Investitionen zu setzen. Denn die Corona-Krise ist eine große Chance, beim Klimaschutz in Österreich endlich große Fortschritte zu machen. Austria Solar unterstützt diese Forderungen zusammen mit bereits über 100 anderen Organisationen und über 500 Wissenschaftler*innen.

Die Forderungen lauten:

1. Die Zukunft der Menschen sichern: Die österreichische Regierung soll alle Menschen existenziell absichern deren Arbeitsplätze durch die Corona-Krise bedroht oder verloren gegangen sind. Sie soll Mittel für Begleitmaßnahmen zur Umqualifizierung, Re-Qualifizierung, Weiterbildungsmaßnahmen sowie Beschäftigungsinitiativen für Arbeitnehmer*innen bereitstellen. Durch die kluge Verteilung der Rettungsgelder kann die Regierung jetzt tausende neue und langfristig sichere klimafreundliche Arbeitsplätze schaffen. Dadurch werden alle Menschen dabei unterstützt, Schritte zu einem guten Leben für alle zu setzen und den existenzbedrohenden Klimakollaps abzuwenden.

2. Umbau statt Wiederaufbau – Staatshilfen an Erreichung des 1,5 Grad Ziels knüpfen: Gelder aus den jetzigen Hilfs- und Konjunkturpaketen des österreichischen Staates sollen den Strukturwandel zur Erreichung des 1,5 Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens vorantreiben. Auch weitere mögliche Konjunkturpakete nach der Krise müssen diesen Vorgaben folgen. Wir fordern Bedingungen für die staatliche Unterstützung, die so ausgestaltet sind, dass sie sich am Pariser Abkommen, den Biodiversitätszielen und den Sustainable Development Goals orientieren. Subventionen für fossile Energieträger sollen gestrichen und stattdessen klimagerecht investiert werden. Unternehmen sollen verpflichtet werden, gemeinsam mit den Belegschaften Dekarbonisierungs-Roadmaps zu erstellen. Kein Geld für Öl, Kohle, Gas und Unternehmen, die die sozial-ökologische Transformation blockieren.

3. Die Krise demokratisch bewältigen: Die Zivilgesellschaft und alle Sozialpartner müssen an den Verhandlungen um die Verteilung der staatlichen Finanzhilfen beteiligt werden. Vergabekriterien müssen transparent gestaltet werden und dem 1,5 Grad Ziel entsprechen. Die Bevölkerung muss durch Bürger*innenversammlungen und ähnliche partizipative Formate permanent in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Eine lebenswerte und klimagerechte Zukunft braucht eine umfassende Demokratisierung, nur so kann die Krise auch im weiteren Verlauf gerecht bewältigt werden.

4. Globale Klimagerechtigkeit: Menschen im globalen Süden sind schon heute viel stärker von der Klimakrise betroffen. Die Regierung muss sich auf internationaler Ebene dafür einsetzen, dass die Schulden der ärmsten Staaten gestrichen werden, dass statt Krediten Transferzahlungen geleistet werden und Österreich einen fairen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung leistet. Auch in der Gestaltung der Handels- und Investitionspolitik muss sich die Regierung für die Einhaltung von Menschen- und Arbeitnehmer*innenrechten sowie für Umweltstandards stark machen.

Klima-Corona-Deal als PDF

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Neues Solarheizwerk von Gasokol in St. Ruprecht an der Raab

27. April, 2020

Ein Solarheizwerk von Austria Solar-Mitglied Gasokol unterstützt seit vergangener Woche das Nahwärmenetz im oststeirischen St. Ruprecht an der Raab. Die 136 Hochleistungskollektoren mit einer Fläche von insgesamt knapp 1.600 m2 der Marke powerSol entlasten den Biomassekessel und sparen jährlich 150 Tonnen CO2. Dank der 1,1 Megawatt Wärmeleistung der neuen Anlage schafft es die Nahwärme St. Ruprecht jetzt, ihre rund 100 Kundinnen und Kunden komplett mit erneuerbarer, bio-solarer Energie zu versorgen.

Solarheizwerk mit powerSol Kollektoren von Gasokol in St. Ruprecht

Gerhard Matzer, Geschäftsführer der Nahwärme St. Ruprecht, zeigt sich erfreut: “Durch die enge Zusammenarbeit mit Gasokol bei der Planung und Umsetzung unseres Solarprojektes, ist Vertrauen entstanden. Bei unserem Besuch der Solarkollektorproduktion konnten wir uns von der Qualität der Produkte überzeugen. Zusätzlich zur CO2-Einsparung ist es für uns eine wirtschaftlich sinnvolle Investition. Wir sind heute sehr stolz auf unsere powerSol Anlage.”

St. Ruprecht an der Raab ist weiters ein Teil der Klima- und Energiemodellregion Weiz-Gleisdorf, die mit dem neuen Solarheizwerk einen weiteren Schritt in Richtung ihres 2050-Ziels “100 % erneuerbare Wärme” macht.

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Österreich feiert Tag der Erneuerbaren Energie am 25. April

24. April, 2020

Austria Solar fordert am Tag der Erneuerbaren Energie ein Klima-Konjunkturpaket, um Wirtschaft und Klima gemeinsam zu retten.

Am 25. April begeht Österreich den weltweiten Tag der Erneuerbaren Energie, der seit 25 Jahren gefeiert wird. Während zu Beginn vor allem auf Atomgefahren hingewiesen wurde, gilt heute der Bewältigung der Klimakrise die Aufmerksamkeit. Seit einigen Wochen steht darüber hinaus die COVID-19 Pandemie im Zentrum, die zu massiven Einbrüchen bei den Umsätzen in der Wirtschaft geführt hat. Für das langsame Hochfahren der Wirtschaft nach der Coronakrise wurden Konjunkturpakete angekündigt, um Investitionen und Konsum anzukurbeln. Aus Sicht der Solarwärmebranche soll es dabei keine Staatshilfen geben, um die fossile Energieversorgung wieder hochzufahren. Alle Investitionen müssen in Richtung erneuerbare Energie gelenkt werden, mit einem Klima-Konjunkturpaket sollen Wirtschaft und Klima gemeinsam gerettet werden.

Solarinitiative 20>50 bis 2030 starten

„Die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig die Versorgung mit heimischen Rohstoffen und Produkten in der Krise ist“, betont Roger Hackstock, Geschäftsführer des Verbandes Austria Solar. Österreich heizt zu 64 % mit Öl, Gas und Kohle, wofür die Haushalte EUR 10 Mrd. jährlich ausgeben, die zum Großteil ins Ausland fließen. Die Hauptlieferländer von Öl und Gas für Österreich sind Kasachstan, Irak, Aserbaidschan, Lybien, Nigeria und Russland. Auch alle diese Länder waren von der Corona-Krise betroffen. Für eine klimaneutrale Energiezukunft ist es notwendig, eigene heimische Energieträger stärker zu nutzen. In den nächsten zehn Jahren sollte dafür die Installation von Solarwärme-Anlagen von derzeit 20 auf 50 pro Tag gesteigert werden. Dabei sollen speziell größere Anlagen für Betriebe und solare Fernwärme forciert werden, die einen höheren Beitrag zu den Klimazielen leisten. Solarwärme spart derzeit rund eine halbe Million Tonnen Treibhausgase pro Jahr in Österreich. Mit dem Ausbau kann die Einsparung auf über 1 Million Tonnen CO2-Emissionen im Jahr 2030 gesteigert werden. Dies ist ein Drittel des Reduktionsziels der Wärmestrategie der Bundesregierung von 3 Million Tonnen CO2-Emissionen im Jahr 2030 im Gebäudebereich.

Um den Ausbau von Solarwärme zu steigern, sind gezielte politische Maßnahme nötig. Die wichtigste Maßnahme ist die Umsetzung einer ökologischen CO2-Besteuerung, wie im Regierungsprogramm von türkis-grün angekündigt. Eine kurzfristige Maßnahme ist der Raus-aus-Öl Bonus, der so rasch als möglich gestartet werden muss.

Presseaussendung von Erneuerbare Energie Österreich

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Copyright Beitragsbild: GREENoneTECH

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