Grazer Solar-Pionier SOLID startet unter neuer Führung durch
20. August, 2020
Unter der Führung des steirischen Energiespezialisten Stephan Jantscher startet der international tätige Grazer Solarpionier SOLID neu durch. Mit der Neugründung als SOLID – Solar Energy Systems GmbH sowie der – nach der SOLID-Insolvenz 2019 – von ihm eingeleiteten Umstrukturierung und Neuaufstellung der gesamten weltweit tätigen Unternehmensgruppe wird nunmehr vom Standort Graz aus der internationale Markt der Solarthermie mit neuer strategischer Ausrichtung bearbeitet. Mit dem Betriebsstart der zweitgrößten Großsolaranlage Österreichs in Mürzzuschlag, der Fortführung bestehender und Akquise neuer internationaler solarer Leuchtturmprojekte sowie einem Fokus auf den gerade entstehenden Markt am Westbalkan will Stephan Jantscher mit seiner neuen Firma national und international reüssieren. Die bisherigen Geschäftsführer Dr. Christian Holter und Franz Radovic bringen ihre fast dreißigjährige Erfahrung in der Planung und Umsetzung thermischer Großsolaranlagen ebenso wie ein Kernteam aus ehemaligen SOLID-MitarbeiterInnen in die neue Firma ein. Ausdruck findet der Neustart auch im neuen Claim „A sun that never sets“ samt modernisiertem optischen Auftritt im Web.
Beste Chancen am Wärme- und Kältemarkt
Der weltweite Bedarf nach Wärme und Kälte nimmt stetig zu. Solarthermie entwickelt sich damit immer mehr zum Kernelement der zukünftigen klimafreundlichen Wärmeversorgung in Städten. SOLID – Solar Energy Systems GmbH entwickelt genau jene innovativen Lösungen und realisiert national und international nachhaltige Systeme für solare Wärme, die es für eine ökologische Wärmewende braucht.„Der weltweite Wärme- und Kältesektor ist fast doppelt so groß wie der Transportsektor und dreimal so groß wie der Stromsektor. Mit dem Klimawandel und der Suche nach nachhaltigen CO2-freien Alternativen zur Wärme- und Kälteerzeugung ergibt sich daraus ein enormes Potential für unsere innovativen Projekte“, zeigt sich der neue SOLID-Geschäftsführer Stephan Jantscher optimistisch und verweist auf den Betriebsstart der Großsolaranlage in Mürzzuschlag: Die mit 5.000 Quadratmeter Hochleistungskollektoren zweitgrößte Großsolaranlage Österreichs wird dieser Tage in Betrieb gehen und knapp 300 Wohnungen mit umweltfreundlicher Wärme versorgen und dabei fast 1000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
Hoffnungsmarkt Westbalkan
Neben den bestehenden nationalen und internationalen Märkten engagiert sich SOLID besonders am Westbalkan, wo derzeit ein neuer Markt für Groß-Solaranlagen entsteht: Im Speziellen die westlichen Balkanländer, Serbien, Bosnien und Herzegowina und Kosovo sind bereit, auf erneuerbare Energien umzusteigen. In dieser Region wurde im Rahmen von Programmen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung bereits mit der Beratung zur Initiierung von Fernwärme und Fernkälte gestartet. SOLID möchte in Zukunft am Westbalkan Projekte für Großsolaranlagen entwickeln und über Contractingmodelle realisieren. Darüber hinaus nimmt SOLID an Studien der deutschen Kapitalbank für Wiederaufbau sowie der Weltbank teil.
„Wenn wir uns den Herausforderungen des Klimaschutzes und der Energiewende erfolgreich stellen wollen, braucht es genau jene neuen innovativen Konzepte mit ökonomischen sowie ökologischen Systemlösungen, die SOLID – Solar Energy Systems anbietet“, so Stephan Jantscher abschließend.
Die Förderung des Klima- und Energiefonds für solare Großanlagen ermöglicht einen schnelleren Ausbau der CO₂-neutralen Wärmeerzeugung.
Solare Großanlagen, die kostengünstig und effizient Wärme erzeugen, sind ein wichtiger Baustein der Energiewende. Daher startet der Klima- und Energiefonds auch heuer wieder das Programm zur Förderung solarer Großanlagen. Zusätzlich werden heuer auch erstmalig Planungs- und Machbarkeitsstudien für Anlagen über 5.000 m² gefördert. Weitere Schwerpunktbereiche des Programms reichen von solarer Prozesswärme über solare Netzeinspeisung, hohen solaren Deckungsgraden bis hin zu solarthermischen Anlagen in Kombination mit Wärmepumpen.
Bundesministerin Leonore Gewessler: „Mit Solarthermie bauen wir an der Energiewende und schaffen CO2-neutrale Wärmeversorgung für unsere Zukunft. So schützen wir unser Klima und machen Österreich unabhängig von fossilen Importen. Mit dieser Förderung konzentrieren wir uns auf Großanlagen – gerade sie erzeugen kostengünstig und effizient Wärme.“
Klima- und Energiefonds Geschäftsführer Ingmar Höbarth: „Durch unsere Förderungen setzten wir entscheidende Impulse, damit solarthermische Innovationen rasch auf den Markt kommen. Erstmals können wir jetzt auch Planungs- und Machbarkeitsstudien finanziell unterstützen. Außerdem gibt es dank der EU-Kofinanzierung zusätzliche Förderanreize.“
Diese EU-Kofinanzierung aus dem Programm „LE 14–20“ können speziell Projekte in Klima- und Energie-Modellregionen mit bis zu maximal 2,5 Millionen Euro Gesamtinvestitionskosten erhalten, sofern der Antragsteller der vorgegebenen Zielgruppe entspricht.
Zusätzlich werden im Programm 2020 erstmals Planbarkeits- und Machbarkeitsstudien für Großprojekte mit mehr als 5.000 m² Kollektorfläche unterstützt.
Neu ist auch der Zuschlag von 5 Prozent für Nicht-Wettbewerbsteilnehmer (NWT) bis 2.000 m2. Weiters gibt es einen Zuschlag für KMU und NWT von 5 Prozent für innovative Speicherlösungen.
Förderprogramm Solarthermie – solare Großanlagen
Mit dem Programm „Solarthermie – solare Großanlagen“ fördert der Klima- und Energiefonds seit 2010 die betriebliche Installation innovativer solarthermischer Anlagen mit einer Kollektorfläche ab 100 m². Zu den Zielgruppen des Programms gehören Produktionsbetriebe, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, Fernwärmenetzbetreiber, Energieversorgungsunternehmen, Tourismusbetriebe sowie Einrichtungen der öffentlichen Hand und Gebietskörperschaften sowie gemeindeeigene Betriebe, auch in Form von Betrieben mit marktbestimmter Tätigkeit.
Die Förderung für solare Großanlagen umfasst die folgenden fünf Themenfelder:
Solare Prozesswärme
Solare Einspeisung in netzgebundene Wärmeversorgungen (Mikro-, Nah- und Fernwärmenetze)
Hohe solare Deckungsgrade (über 20 % des Gesamtwärmebedarfs) in Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben
Solarthermie in Kombination mit Wärmepumpe inkl. PVT-Kollektoren
Neue Technologien und innovative Ansätze
Besonders innovative Projekte werden, wie in den Vorjahren, in das Begleitforschungsprogramm aufgenommen und mit intensivem Monitoring betreut. Die Erkenntnisse daraus dienen der Weiterentwicklung der Technologie und fließen laufend in die Umsetzung neuer solarer Großanlagen ein.
Die Ausschreibung „Solarthermie – Solare Großanlagen“ ist bis 26.02.2021, 12.00 Uhr geöffnet. Alle weiteren Informationen finden Sie im ausführlichen Förderleitfaden oder in der Austria Solar Förderübersicht.
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