Solarfassade

Trendwende eingeläutet: 2022 erstmals mehr erneuerbare Heizsysteme installiert als fossile

1. März, 2023

2022 ist das Jahr der Trendwende – erstmals wurden mehr erneuerbare Heizsysteme installiert als fossile. Ersten Schätzungen zufolge erwarten wir einen Absatzrückgang bei fossilen Heizsystemen von über 30 % auf etwa 30.000 Stück. Wärmepumpen und Biomassekessel überholen fossile Heizsysteme mit einem bisherigen Rekordwert von etwa 80.000 Stück (mehr als 50.000 Wärmepumpen und 30.000 Biomassekessel). Zusätzlich wurden über 11.000 Brauchwasser-Wärmepumpen und mehr als 50.000 m2 Solarthermie installiert.

Diagramme zeigen, dass 2022 erstmals mehr erneuerbare als fossile Heizsysteme installiert wurden.

Die Wärmewende ist voll im Gange! Ihre nachhaltige Umsetzung ist eine Herkulesaufgabe und für ihr Gelingen ist es unerlässlich, dass alle Stakeholder und Verantwortlichen kooperieren und konstruktiv an einem Strang ziehen. „Wir sehen es als Zeitenwende! Die Wärmewende ist eine Tatsache, sie nimmt jeden Tag, mit jeder neu installierten Wärmepumpe mehr Fahrt auf. Jetzt heißt es klug und schnell handeln, keine weiteren Barrieren aufzubauen und bestehende rasch zu beseitigen.“ skizziert Heizungsexperte Richard Freimüller.

„Mit den steigenden Energiepreisen wird auch Solarwärme wieder beliebter, vor allem bei Großanlagen. Solaranlagen fürs Eigenheim sind kurzfristig lieferbar und in ein bis zwei Tagen montiert. Doch das Solarpotenzial ist noch bei Weitem nicht ausgeschöpft, da braucht es Weichenstellungen, um eine Solarwende in Gang zu setzen“, betont Roger Hackstock, Geschäftsführer von Austria Solar.

„Auch bei Pellets gab es 2022 einen Rekord bei der Installation neuer Heizungen. Eine Investitionswelle in neue Pelletieranlagen ist im Gange und wird die Versorgung langfristig absichern“, ergänzt Christian Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria.

Richard Freimüller (Präsident Wärmepumpe Austria), Christian Rakos ((GF proPellets Austria), Roger Hackstock (GF Austria Solar)

Dafür braucht es dringend das Erneuerbare Wärmegesetz (EWG) als gesetzliche Basis. Es bietet sowohl langfristige Sicherheit am Markt, da es den Umstieg auf moderne, klimafreundliche Heizungsanlagen regelt und mit Fördermitteln unterstützt, als auch die Voraussetzung, um die Probleme im Bereich Fachkräfte und Lieferketten zu lösen.

Die geopolitische Situation und deren direkte Folgen auf die Nachfrage an erneuerbaren Energietechnologien ist klar erkennbar und konnte sich 2022 auf etwa 110.000 Stück steigern. Der bisherige jährliche Absatz von individuellen Heizungssystemen, Wärmepumpen und Heizkessel, lag im Jahr 2020 bei 88.000 Stück und 2021 bei 101.000 Stück, exkl. Fernwärmeanschlüsse. Angefeuert wurde diese Nachfrage durch hohe Energiepreise und den Kundenwunsch nach Unabhängigkeit, Sicherheit und langfristiger Leistbarkeit.

Für jene Menschen, die ein neues Heizsystem installieren wollen oder sich allgemein für das Thema interessieren, ist der Besuch der Energiesparmesse in Wels heuer die beste Gelegenheit um sich umfassend für einen Umstieg auf eine erneuerbare Heizungsanlage zu informieren und beraten zu lassen.

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