Solare Energielösungen für Industrie weckten großes Interesse
7. November, 2023Hohe Energiepreise, die Sorgen um Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeitsanforderungen führen zu steigendem Interesse an erneuerbarer Energieversorgung in der Industrie. Besonders im Wärmebereich sind Lösungen gefragt, denn ca. 75 % des industriellen Energieverbrauchs entfallen auf diesen Bereich, wohingegen Strom nur ein Viertel ausmacht. Der Verband Austria Solar hat dies zum Anlass genommen, bei zwei Veranstaltungen in Linz und St. Pölten zu zeigen, wie sich Indutriebetriebe mit Solarenergie und anderen erneuerbaren Energieträgern selbst versorgen können. Speziell im Niedrig- und Mitteltemperaturbereich, auf den etwas mehr als die Hälfte des Wärmeverbrauchs in der Industrie entfällt, sind Lösungen mit Solarwärme erprobt und vielfach eingesetzt. Rund 80 Gäste bei beiden Veranstaltungen erhielten verschiedene Erfahrungsberichte von Industriebetrieben, die bereits erfolgreich auf solarthermische Großanlagen setzen. Zusätzlich gab es noch Infos aus erster Hand darüber, wie solche Anlagen gefördert werden und wie der internationale Markt für solare Prozesswärme aussieht.
Die Veranstaltung in Linz fand in Kooperation mit dem Energiesparverband OÖ und dem Cleantech-Cluster statt. Nach einem Überblick zur energiewirtschaftlichen Lage in Oberösterreich von Gerhard Dell (ESV OÖ) und international von Roger Hackstock (Austria Solar), zeigten Heinz Peter Stoessel (Simona Alexe-greeniXcloud), Lothar Stadler (ecop) und Michael Zellinger (Gasokol) Beispiele aus der Praxis. Von der Beton- über die Luftfahrt- bis hin zur Lebensmittelindustrie präsentierten sie die vielfältigen Anwendungen von Solarwärme-Großanlagen. Gernot Wörther (Klima- und Energiefonds) stellte schließlich das Förderprogramm für Solare Großanlagen vor, in dem Solare Prozesswärmeanlagen großzügig mit durchschnittlich 40 % der Investitionskosten gefördert werden und Alois Resch (FH OÖ) betrachtete das Thema zuvor noch aus der Perspektive der Wissenschaft, die bei vielen solcher Anlagen begleitend aktiv ist und durch Monitoring die laufende Optimierung der Anlagen ermöglicht.
Eine Woche später fand die Veranstaltung zum gleichen Thema, aber mit anderen Vortragenden in St. Pölten statt. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Niederösterreich – Sparte Industrie, dem Klima- und Energiefonds und der Industriellenvereinigung Niederösterreich wurden erneut die Möglichkeiten aufgezeigt, die sich der Industrie bieten, um sich von schmutzigen und unsicheren fossilen Brennstoffen zu befreien. Die Betriebserfahrungen präsentierten diesmal Werner Langbauer (AZTEQ BV), der Beispiele u.a. aus der Verpackungs- und Brauereibranche mitbrachte, sowie Torsten Lütten (Savosolar), der Anwendungen u.a. aus der Papierindustrie und einer Mälzerei vorstellte. Den wissenschaftlichen Blick vertrat diesmal Wolfgang Gruber-Glatzl (AEE INTEC) und das Förderprogramm wurde erneut von Gernot Wörther präsentiert.
Wir bedanken uns bei allen Kooperationspartnern und Teilnehmer:innen für die gelungenen Veranstaltungen!