Solarfassade
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Solarpflicht kommt: Neue OIB-Richtlinie veröffentlicht

17. Oktober, 2025

Auf dem Weg zur Umsetzung der in der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) vorgegebenen Solarpflicht in Österreich ist ein weiterer Schritt getan. Die neue OIB-Richtlinie 6 zu Energieeinsparung und Wärmeschutz wurde veröffentlicht und beinhaltet die genauen Vorgaben, ab wann und auf welchen Gebäudetypen verpflichtend Solaranlagen errichtet werden müssen. Dabei sind alle Solartechnologien gleichberechtigt: Die Solarpflicht lässt sich durch Solarwärme, Photovoltaik oder PVT-Hybridkollektoren erfüllen.

Los geht es schon in knapp über einem Jahr, wenn ab Jänner 2027 öffentliche Gebäude und Nicht-Wohngebäude nicht mehr ohne Solarenergie neu gebaut werden dürfen. Ab 2028 wird die Solarpflicht schrittweise auch auf bestehende öffentliche Gebäude ausgeweitet. Und ab 2030 darf überhaupt kein Neubau mehr ohne Solaranlagen gebaut werden, denn dann gilt die Solarpflicht auch für neue Wohngebäude.

Hier die tabellarische Übersicht, übernommen aus der OIB-Richtlinie 6:
Beginn der VorschriftGebäudetypenGesamtnutzfläche
ab 01.01.2027auf allen neuen öffentlichen Gebäuden und
auf allen neuen Nicht-Wohngebäuden und
neuen Sonstigen konditionierten Gebäuden
mehr als 250 m²
ab 01.01.2030auf allen neuen Wohngebäuden
ab 01.01.2030auf allen neuen überdachten Parkplätzen, die physisch an Gebäude angrenzen
ab 01.01.2028auf allen bestehenden öffentlichen
Gebäuden
mehr als 2.000 m²
ab 01.01.2029auf allen bestehenden öffentlichen
Gebäuden
mehr als 750 m²
ab 01.01.2031auf allen bestehenden öffentlichen
Gebäuden
mehr als 250 m²
ab 01.01.2028auf bestehenden Nicht-Wohngebäuden
und bestehenden Sonstigen konditionierten
Gebäuden, wenn das Gebäude einer
größeren Renovierung oder einer
Maßnahme unterzogen wird, die eine
behördliche Genehmigung für Gebäuderenovierungen,
Arbeiten auf dem Dach oder
die Installation eines gebäudetechnischen
Systems erfordert
mehr als 500 m²
Solargebot in der OIB-Richtlinie 6, Energieeinsparung und Wärmeschutz (September 2025), Seite 14 (Download hier)

OIB-Richtlinien sind an sich zwar noch nicht rechtsverbindlich, in der Praxis werden sie aber meistens 1:1 in die Bauordnungen der Bundesländer übernommen. Die rechtliche Verankerung der Solarpflicht in den einzelnen Landesbauordnungen ist daher wohl nur noch eine Frage der Zeit.

Sanierungsoffensive: 2.500 Euro Solarbonus ist zurück!

3. Oktober, 2025

Der Solarbonus ist wieder da! Er ist Teil der Kesseltauschförderung der heute von Umweltminister Norbert Totschnig angekündigten Sanierungsoffensive, der Neuauflage der Förderaktion “Raus aus Öl und Gas”, welche Ende 2024 beendet wurde. Während die Förderquoten für Wärmepumpe, Fernwärme und Holzheizung drastisch gekürzt wurden, bleibt die Förderung für Solarwärme gleich. Weiterhin gibt es den Solarbonus mit einem fixen Betrag von 2.500 Euro.

Die neue Sanierungsoffensive setzt somit ein klares Zeichen für die Sonne, Klima und die heimische Wirtschaft. Beim Betrieb einer Solaranlage werden weder Treibhausgase wie CO₂ noch umwelt- und gesundheitsschädliche Luftschadstoffe wie Feinstaub oder Stickoxide ausgestoßen. Für die Herstellung der Kollektoren sind keine seltenen (oft aus fragwürdigen Quellen stammenden) Rohstoffe nötig und die Wertschöpfung findet zu 75 % in Österreich statt, was lange, CO₂-intensive Transportwege vermeidet. Nachdem die Kollektoren jahrzehntelang saubere Energie geliefert haben, lassen sie sich außerdem hervorragend recyclen.

2.500 Euro für Private

Für Ein- und Zweifamilienhäuser gilt: 2.500 Euro erhalten alle zusätzlich, die im Zuge der Kesseltauschförderung auch eine Solarwärme-Anlage installieren. Für den Tausch eines alten fossilen Kessels gegen ein neues, mit erneuerbarer Energie betriebenes, Heizsystem beträgt die Förderquote bis zu 30 % und ist je nach Heizsystem auch durch einen Maximalbetrag begrenzt:

  • Klimafreundliche oder hocheffiziente Nah-/Fernwärme: max. 6.500 Euro
  • Wärmepumpe (Luft-Wasser, Wasser-Wasser, Sole-Wasser): max. 7.500 Euro
  • Holzzentralheizung (Pellets/Hackgut/Stückgut): max. 8.500 Euro

Außerdem gibt es einen Bonus von 5.000 Euro für Tiefenbohrungen beziehungsweise Brunnen (nur bei Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen).

Der 2.500 Euro Solarbonus kommt jeweils oben drauf, es sind also – je nach Heizungssystem – Gesamtfördersummen von bis zu 15.000 Euro möglich.

Neben dem gleichzeitigen Einbau eines erneuerbaren Heizsystems sind eine Kollektorfläche von mind. 6 m² und die Auszeichnung der Kollektoren mit dem Austria Solar Gütesiegel oder vergleichbaren Zertifikaten weitere Voraussetzungen für die Förderung einer thermischen Solaranlage.

Besonders attraktive Förderung im mehrgeschossigen Wohnbau

Im Bereich des mehrgeschossigen Wohnbaus gelten andere Fördersätze. Hier werden Solarwärme-Anlagen mit 400 Euro/m² Kollektorfläche gefördert. Für die anderen Heizungssysteme gelten ebenso 30 % als Maximalfördersatz und dieselben Maximalbeträge, die sich aber für jedes kW über 50 kW um 100 Euro erhöhen.

Insbesondere in Verbindung mit den jeweiligen Landesförderungen ist es jetzt sehr lukrativ, im mehrgeschossigen Wohnbau auf Solarwärme zu setzen. 

Solarwärme liefert saubere Wärme und macht unabhängig

Durch den Einbau einer thermischen Solaranlage können Haushalte ihre Energie-Abhängigkeit von unsicheren Förderländern verringern und, eine einfache Solaranlage für Warmwasser ist in einem Tag montiert und liefert von Mai bis September komplett die Energie, auch im Winterhalbjahr reduziert sie den Gasverbrauch. Die anfängliche Investition amortisiert sich somit schon nach wenigen Jahren.

Für die schnelle Suche nach einem geeigneten Installateurbetrieb hat Austria Solar die Solarinstallateur Suche eingerichtet. Dort kann durch Eingabe der eigenen PLZ schnell ein Installateur mit Solarwärme-Expertise gefunden werden.

Wärmewende muss wieder Fahrt aufnehmen

Die Wiederaufnahme der Kesseltauschförderung war dringend notwendig. In Österreich müssen immer noch 1,3 Mio. Kessel mit Öl und Gas ersetzt werden. Zuletzt stand die Wärmewende durch den Wegfall der Förderungen still, worauf Austria Solar wiederholt aufmerksam machte. Denn Haushalte erhielten keine Unterstützung und Betriebe keine Aufträge, wodurch die Erreichung der Klimaziele in Gefahr geriet. Zuletzt forderte auch der Runde Tisch der Wärmewirtschaft in einem offenen Brief (von Austria Solar mitunterzeichnet) die rasche Umsetzung der Wärmewende. Mit der neuen Sanierungsoffensive kehrt jedoch die Planungssicherheit – wie sie etwa kürzlich der Dachverband Energie-Klima der WKO forderte – wieder zurück.

Insgesamt stehen für die Sanierungsoffensive, die neben dem Kesseltausch auch noch den Sanierungsbonus beinhaltet, 360 Millionen Euro bis Ende 2026 zur Verfügung. Für die Jahre 2027-2030 steht der gleiche jährliche Geldbetrag zur Verfügung, insgesamt können bis 2030 also 1,8 Milliarden Euro abgeholt werden. Gefördert werden Lieferungen und Leistungen ab 3. Oktober 2025, Anträge können ab November gestellt werden.

Website Sanierungsoffensive 2026 mit allen Infoblättern

Mit Europas größter PVT-Anlage: Sport Arena Wien eröffnet

25. September, 2025

Anfang September 2025 wurde die neue Sport Arena Wien feierlich eröffnet. Während die rund 7.000 Besucher:innen der Eröffnungsfeier die neue Halle sportlich gleich voll auskosteten, liefen auf dem Dach über 1.000 PVT-Hybridkollektoren von Austria Solar Mitglied Sunmaxx PVT und setzten damit einen weiteren Meilenstein. Denn mit einer Kollektorfläche von 2.260 m² bilden die Kollektoren, die gleichzeitig Wärme und Strom liefern, Europas größte PVT-Anlage.

Sunmaxx PVT-Kollektoren auf dem Dach der Sport Arena Wien
PVT-Kollektoren auf dem Dach der Sport Arena Wien
Foto Copyright: Sunmaxx PVT

Gemeinsam mit Wärmepumpen und Geothermie sorgt die PVT-Anlage dafür, dass die Sport Arena Wien eine energieneutrale Sporthalle ist und den Zertifizierungsstandard “klimaaktiv Gold” erhält.

Franz Ziering, Senior Sales Director bei Sunmaxx, freut sich naturgemäß über die Anlage, die bereits jetzt hervorragende Betriebsdaten liefert: “Die Versorgung der Sportarena Wien ist ein Leuchtturmprojekt und zeigt, was mit Hybridmodulen möglich ist: Ganzjährig gesicherte Strom- und Wärmeversorgung, vergleichsweise niedrige Investkosten in erneuerbare Energien, minimaler Pflege- und Wartungsaufwand. Die Technologie von Sunmaxx bietet größtmögliche Autarkie und langfristig planbare Energieausgaben – ohne Abhängigkeiten von externer Versorgung und ohne fossile Preisschwankungen.”

Für interessierte Organisationen besteht die Möglichkeit, die Anlage nach vorheriger Absprache zu besichtigen. Hierzu empfiehlt sich eine Kontaktaufnahme mit Sunmaxx PVT.

Presseaussendung Sunmaxx

Presseaussendung Stadt Wien

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