Solarfassade
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Absurd: Bei Hitzewelle bis 36 Grad laufen 1,4 Millionen fossile Kessel im Keller statt Solaranlagen am Dach

22. August, 2023

Es ist absurd – die längste Hitzewelle des Sommers rollt über Österreich und statt Solarenergie zu nutzen wird Öl und Gas für die Warmwassererzeugung verbrannt. Das kostet den Haushalten 70 Millionen Euro pro Jahr und erzeugt 1,3 Millionen Tonnen Treibhausgase.

Seit Tagen rollt eine beispiellose Hitzewelle über Österreich, mit Temperaturen bis zu 36 Grad. „Die Sonne liefert uns Energie ohne Ende aufs Dach und im Keller laufen 1,4 Millionen Kessel, um warmes Wasser für Bad und Küche mit Öl und Gas zu erzeugen, das ist doch absurd“, sagt Roger Hackstock, Geschäftsführer von Austria Solar. „Im letzten Jahr gaben die Haushalte dafür 70 Millionen Euro aus, während die Sonne die Energie gratis liefert.“ Die Warmwasserbereitung mit Öl und Gas verursacht 1,3 Millionen Tonnen Treibhausgase pro Jahr, so viel wie 640.000 Autos ausstoßen. Dabei braucht die Sonne gerade einmal eine halbe Stunde, um diese Energiemenge auf ganz Österreich einzustrahlen. „Derzeit decken wir nur zwei Prozent der Wärme mit der Sonne, langfristig sind 20 Prozent möglich“, so Hackstock. Dafür müssen im Nationalen Energie- und Klimaplan der Regierung, der gerade in Arbeit ist, die Weichen für eine Solaroffensive gestellt werden.

Umstieg auf die Sonne in nur einem Tag

In Österreich werden jährlich rund 200 Millionen Liter Öl und 300 Millionen Kubikmeter Erdgas für die Warmwasserbereitung verbrannt, das wir aus Kasachstan, Irak, Aserbaidschan, Libyen, Nigeria und Russland importieren. Eine 4-köpfige Familie verbraucht rund 170 Liter Warmwasser pro Tag, pro Jahr benötigt sie 400 Liter Öl oder 330 Kubikmeter Erdgas, wenn sie fossil heizt. „Das kostet jeden Haushalt rund 400 Euro im Jahr, das könnte eine Solaranlage einsparen, die Familie kann um das Geld dann übers Wochenende Urlaub in der Therme machen“, rechnet Hackstock vor. Eine Solaranlage für Warmwasser ist in einem Tag montiert und liefert von Mai bis September kostenlos Energie. Der Verband Austria Solar hat unter www.solarwaerme.at eine schnelle Solarinstallateur-Suche eingerichtet, um den Umstieg zu erleichtern.

Austria Solar Presseaussendungen

Solare Großanlagen dringen in neue Liga vor

21. August, 2023

Die kürzliche Förderentscheidung des Klimafonds im Förderprogramm Solare Großanlagen brachte eine kleine Sensation. Solare Großanlagen stoßen damit in eine neue Liga vor, wo Megawattanlagen an der Tagesordnung sind.

Die kürzliche Förderentscheidung des Klima- und Energiefonds im Förderprogramm Solare Großanlagen für Solaranlagen über 5.000 Quadratmeter brachte eine kleine Sensation. Erstmals wurden zwei Projekte genehmigt, die eine neue Dimension bei der Solarwärmenutzung eröffnen. „Solare Großanlagen sind endgültig in eine neue Liga vorgestoßen“, sagt Roger Hackstock, Geschäftsführer des Branchenverbandes Austria Solar. „Die genehmigten Projekte sind die bislang größten in Österreich und liefern für Industrie und Stadtwerke solare Wärme zu langfristig stabilen und günstigen Kosten.“ Die beiden Projekte haben das 30-fache Projektvolumen der in den letzten zwei Jahren im Schnitt geförderten Projekte. Die Förderzusage für beide Projekte beläuft sich auf 15,6 Mio. Euro Förderung, die beiden Projekte beanspruchen damit ein Drittel des gesamten Fördervolumens von 45 Millionen Euro im Förderprogramm.

Burgenland als Vorreiter bei Solaren Megawattanlagen

Beide geförderten Anlagen sind im Burgenland beheimatet, womit sich das Bundesland an die Spitze der Solarbewegung setzt. Die Linz Textil Holding AG hat eine Förderzusage über sechs Millionen Euro für eine solare Prozesswärmeanlage erhalten, die den kompletten Gasausstieg an einem Standort des Unternehmens im Burgenland durch eine innovative Gesamtlösung ermöglicht. Weitere 9,5 Millionen Euro Förderung erhält die Energie Burgenland Green Energy GmbH für die Errichtung einer Großanlage zur Einspeisung ins Fernwärmenetz. Die beiden Megawattprojekte zeigen, dass der Markt der Großanlagen an Fahrt aufnimmt. Die Projekte werden größer und komplexer, die Kunden renommierter. „Wir haben mit dem Großanlagenprogramm in den letzten drei Jahren eine Entwicklung angestoßen, die Industrie und Fernwärmenetzen mehr Energieunabhängigkeit liefert“, betont Bernd Vogl, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. Die Investitionsbereitschaft von Stadtwerken und Industriebetrieben lässt sich auch an den Machbarkeitsstudien im Großanlagen-Förderprogramm ablesen. In den letzten drei Jahren wurden 33 Machbarkeitsstudien über eine Million Quadratmeter Solaranlagen durchgeführt worden, was einem theoretischen Investitionsvolumen von einer halben Milliarde Euro entspricht. „Jetzt geht es darum den Schwung zu nutzen und das Großanlagenprogramm im Klimafonds die nächsten Jahre weiterzuführen, um die neue Liga bei der Dekarbonisierung von Industrie und Fernwärme auszurollen“, betont Roger Hackstock. Im Nationalen Energie- und Klimaplan der Regierung, der gerade in Arbeit ist, sollten dafür die Weichen gestellt werden, um eine Solaroffensive für die nächsten Jahre zu verankern.

Austria Solar Presseaussendungen

Förderprogramm Solare Großanlagen

Förderentscheidungen Klima- und Energiefonds

Publizierte Machbarkeitsstudien

Größter Gasfund seit 40 Jahren entspricht nur 4 Stunden Sonnenenergie

31. Juli, 2023

Die OMV hat kürzlich den größten Gasfund seit 40 Jahren bekanntgegeben. Doch das Gasfeld würde jährlich nur so viel hergeben, wie derzeit alle Solarwärmeanlagen in Österreich erzeugen. Mit einer Solaroffensive bis 2030 würde das klimaschädliche Gasfeld überflüssig.

Die OMV hat kürzlich den größten österreichischen Gasfund seit 40 Jahren bekanntgegeben. Das Gasfeld soll eine Energiemenge von 48 TWh an fossilem Erdgas enthalten. Die Sonne braucht gerade einmal vier Stunden, um diese Energiemenge auf ganz Österreich einzustrahlen. Wie gering die Energiemenge dieses Erdgasfeldes ist lässt sich auch daran erkennen, dass es nur knapp zwei Prozent (1,9 TWh) des Erdgasverbrauchs in Österreich pro Jahr (2020: 85 TWh) abdecken würde, wenn man von einer Nutzungsdauer des Gasfeldes von 25 Jahren ausgeht. „Alle Solarwärmeanlagen Österreichs erzeugen derzeit gleich viel Energie, wie das neue Gasfeld bringen würde“, betont Roger Hackstock, Geschäftsführer des Branchenverbandes Austria Solar. „Würde man den Bestand an Solaranlagen in den nächsten Jahren verdoppeln, wird das klimaschädliche Gasfeld komplett überflüssig.“

Energiepolitik muss auf Solar statt Gas setzen

Die Politik hat den Ausstieg vom Gas zum Ziel, das ist nicht nur im Regierungsübereinkommen verankert. Der EU-Plan „Fit for 55“ sieht für Österreich vor, den Erneuerbaren-Anteil beim Heizen um durchschnittlich ein Prozent pro Jahr bis 2030 zu steigern. Für Österreich würde das bedeuten, den Anteil von erneuerbarer Energie pro Jahr um 0,6 TWh zu erhöhen. Das entspricht der Energiemenge, welche die Sonne alle drei Minuten einstrahlt. „Es ist weitaus vernünftiger, die kostenlose Energie vom Himmel zu nutzen, statt Gas aus der Tiefe zu holen, noch dazu fossiles Gas entgegen aller Klimaziele“, so Roger Hackstock. Dafür müssen im Nationalen Energie- und Klimaplan der Regierung, der gerade in Arbeit ist, die Weichen gestellt werden, um die Gaspläne der OMV durch eine Solaroffensive zu ersetzen. Die ersten Weichen sind der Beschluss des Erneuerbaren-Wärme Gesetzes und das Klimaschutzgesetz, um aus der fossilen Falle zu kommen. „Wenn hier weiter gebremst wird, bleiben wir im fossilen Zeitalter gefangen, zum Nachteil für die Bevölkerung und Betriebe, wie wir im letzten Jahr gesehen haben“, betont Hackstock.

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