1. Impulsprogramm Großanlagen
Problemdarstellung:
Im Jahr 2020 heizten über 1 Mio. Haushalte mit Fernwärme. Der Anteil erneuerbarer Energie in der Fernwärme liegt bei 48 %, über die Hälfte der Fernwärme wird fossil beheizt. In den letzten Jahren haben sich viele Stadtwerke eine CO2-freie Fernwärmeversorgung bis zum Jahr 2050 zum Ziel gesetzt. Die Nutzung von Solarwärme im städtischen Fernwärmenetz ist seit 20 Jahren erprobt und Stand der Technik. Solare Großanlagen liefern heute deutlich höhere Erträge als vor 15 Jahren.
Lösungsvorschlag:
Umsetzung eines Impulsförderprogramms 2020 – 2025 (2021-2023 bereits gestartet) für solare Großanlagen mit Förderung von Investition und Projektentwicklung. Fortsetzung des bereits laufenden Förderprogramms über 2023 hinaus mit einer Beibehaltung des jährlichen Fördervolumens von 15 Mio. € (entspricht einem Fördersatz von umgerechnet rund 1 Cent/kWh solarer Fernwärme bei 30 % Investitionszuschuss).
Begründung:
Das Impulsförderprogramm soll den Umstieg der Stadtwerke von fossiler auf solare Fernwärmeerzeugung durch Förderanreize erleichtern und beschleunigen. Mit dem Förderprogramm sollen jedes Jahr 70 MW (100.000 m²) Solarwärmekapazität in der Fernwärmeversorgung errichtet werden, mit Investitionen von 50 Mio. Euro jährlich.
Die EU-Mitgliedstaaten müssen den erneuerbaren Anteil am Wärme- und Kältebedarf ab 2021 bis 2030 jedes Jahr um 1,3 % steigern. Das Impulsprogramm trägt wesentlich zu diesem Ziel bei, es führt zu einer jährlichen Steigerung von 0,24 % beim erneuerbaren Anteil in der Fernwärme. Die CO2-Reduktion durch den Ausbau solarer Fernwärme beträgt im ersten Jahr 6.600 Tonnen, im Jahr 2025 bereits fast 40.000 Tonnen CO2-Vermeidung pro Jahr.
Langfristig könnte auf diese Weise die Fernwärmeversorgung in rund 90 Städten über 8.000 Einwohner*innen dekarbonisiert werden. Das Ziel ist die Bereitstellung von 10 bis 12 TWh solare Fernwärme, was der Größenordnung der gesamten derzeitigen fossilen Fernwärme in Österreich entspricht. Damit würden 1,2 Mio. Tonnen CO2 bis 2030 eingespart, das sind 4 % des österreichischen Treibhausgasziels. Die Errichtung solarer Großanlagen erfolgt zu 75 % mit heimischer Wertschöpfung und würde in den nächsten 20 Jahren bis zu 2.500 Dauerarbeitsplätze schaffen, wie aktuelle Berechnungen zeigen.