Solarfassade

Aktuelles aus der Branche

Größte Freiflächen-Solarwärme-Anlage Österreichs eröffnet!

20. September, 2023

Heute wurde die größte Freiflächen-Solarwärme-Anlage Österreichs in Mürzzuschlag eröffnet! Die Solare Großanlage, die bereits 2020 mit einer Kollektorfläche von knapp über 5.000 m2 eröffnet wurde und 2021 mit dem Energy Globe Styria ausgezeichnet wurde, wurde aufgrund der hohen Zufriedenheit und guten Erfahrungen im letzten Jahr erweitert und optimiert. Künftig werden 7.000 m2 Hochleistungskollektoren mit 5 Megawatt Leistung rund 420 Wohnungen in Mürzzuschlag mit umwelt- und klimafreundlicher Wärme versorgen. In den Sommermonaten wird die in Mürzzuschlag benötigte Wärme künftig zur Gänze solar erzeugt. Sieben Wärmespeicher mit insgesamt 420 m3 Volumen fungieren als Speicher und stellen einen solaren Wärmeanteil von ca. 10% über das gesamte Jahr gesehen sicher. Das Projekt Großsolaranlage Mürzzuschlag liefert damit einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer ökologischen Wärmewende und ermöglicht es auch Fernwärmekund:innen an der Energiewende teilzuhaben.

Sonnenkollektoren stehen auf der Mayerhoferwiese in Mürzzuschlag, in der Mitte ist ein Weg und im Hintergrund sind Häuser zu sehen
7.000 m2 Sonnenkollektoren stehen auf der Mayerhoferwiese in Mürzzuschlag, links die 2020 errichteten 5.000 m2, rechts die neu errichteten 2.000 m2.

Die steirische Klima- und Umweltlandesrätin Ursula Lackner betonte bei der Eröffnung in ihrem Eingangsstatement den Schritt in Richtung mehr Energieunabhängigkeit, den die Mürzzuschlager Solaranlage den Bewohner:innen der Stadt ermöglicht: “Die Energiekrise im letzten Winter hat nochmals deutlich unterstrichen, wie fatal die Abhängigkeit von Öl und Gas ist. Nicht nur für unser Klima, sondern auch für eine sichere Energieversorgung in unserem Land. Deswegen ist es so wichtig, dass wir den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern schaffen. Mit Projekten, wie der Solarthermie-Anlage in Mürzzuschlag machen wir in der Steiermark große Schritte am Weg zu mehr Energie-Unabhängigkeit, Klimaschutz und im Endeffekt auch zu einer leistbaren und sicheren Energieversorgung für die Steirerinnen und Steirer.

Stephan Jantscher, CEO der SOLID Solar Energy Systems GmbH, welche die Anlage geplant und errichtet hat, unterstrich die Vorbildwirkung der Anlage: “Erste solarthermische Großanlagen haben sich als Grundpfeiler auf dem Weg zu einer ökologischen Wärmewende bewährt. Nun gilt es, das Konzept auf ganz Österreich auszurollen. Neben klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen sind ausreichende Förderungen durch Bund und Land notwendig. So bekommen die Kommunen und Energieversorgungsunternehmen Planungssicherheit für die Umsetzung innovativer und nachhaltiger CO2-freier Alternativen zur Wärme- und Kälteerzeugung, wie der Solarthermie.

Auch der Mürzzuschlager Bürgermeister Karl Rudischer ist stolz auf die Solare Fernwärme-Anlage in seiner Stadt: “Die Fernwärme in Mürzzuschlag stellt einen wichtigen Faktor zur Steigerung der Nachhaltigkeit in der Stadt Mürzzuschlag dar.

Eröffnung Großsolaranlage Mürzzuschlag. V.l.n.r.: Bernd Vogl, Thomas Hochörtler, Karl Rudischer, Ursula Lackner, Mathias Schaffer, Stephan Jantscher C: Podesser.
V.l.n.r.: Bernd Vogl, Thomas Hochörtler, Karl Rudischer, Ursula Lackner, Mathias Schaffer, Stephan Jantscher
Copyright: Podesser

Ins selbe Horn stößt auch Thomas Hochörtler von den Stadtwerken Mürzzuschlag, die ihr lokales Fernwärmenetz weiter in Richtung 100 % erneuerbar bringen wollen: “Wir streben an, ab 2025 den Anteil an erneuerbaren Energien auf annähernd 100% zu steigern, wobei die Solarthermie-Anlage auf der Mayerhoferwiese in den Sommermonaten einen wesentlichen Beitrag leistet.”

Neben dem Land Steiermark ist der Klima- und Energiefonds ein wesentlicher finanzieller Unterstützer der Solaranlage. Geschäftsführer Bernd Vogl hebt die Vorreiterrolle und den innovativen Charakter der Anlage hervor: “Die Solarthermieanlage in Mürzzuschlag ist nicht nur deshalb ein wahres Leuchtturmprojekt, weil es die größte Anlage in Österreich ist. Sie zeigt auch, wie auf technisch anspruchsvollem Gelände – einem ehemaligen Skihang – eine perfekte Nachnutzung von Infrastruktur aussehen kann. Um die engagierten Ziele Österreichs, nämlich Klimaneutralität bis 2040, erreichen zu können, geht es darum, unterschiedliche Energiequellen und Speicher als integrierte Systeme zu begreifen und weiter voranzubringen.

Mathias Schaffer von der Forschungsinitiative Green Energy Lab verdeutlichte schließlich noch den Stellenwert der Forschung bei der Durchführung des Projekts Großsolaranlage Mürzzuschlag: “Die Integration von Solarthermie kombiniert mit entsprechenden Speicherkonzepten ist ein wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung der Wärmesysteme und liefert somit einen relevanten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Der ThermaFLEX-Demonstrator hier in Mürzzuschlag zeigt einerseits das gelungene Zusammenspiel von angewandter Forschung & Entwicklung mit den regionalen Unternehmen und Investoren in der Umsetzungsphase – andererseits geben der hohe Reifegrad dieser Technologie in Kombination mit den Solarpotenzialen einen optimistischen Ausblick hinsichtlich der Ausrollung derartiger Lösungen in ganz Österreich und darüber hinaus.”

Stadtgemeinde Mürzzuschlag

Klima- und Energiefonds

ThermaFLEX

Stadtwerke Mürzzuschlag

SOLID Solar Energy Systems

Land Steiermark

Komplette Presseaussendung

Bundesländer hinken bei Solarwärme-Ausbau hinterher

29. August, 2023

Eine neue Übersicht des Verbands Austria Solar zeigt: Alle Bundesländer haben beim Solarwärme-Ausbau Aufholbedarf. Für eine gelungene Wärmewende braucht es eine Solaroffensive, denn mit Wärme von der Sonne könnte die Hälfte der EU-Klimaziele erreicht werden.

Der Verband Austria Solar hat eine Übersicht zum Stand der Solarwärmenutzung in den Bundesländern und dem notwendigen Ausbau, um in ganz Österreich eine Solardichte von einem Quadratmeter Kollektorfläche pro Kopf zu erreichen, erstellt. Das Ergebnis zeigt große Unterschiede zwischen den Bundesländern, Vorarlberg hat bereits fast 85 Prozent des Ziels erreicht, Wien erst magere fünf Prozent. Ein Quadratmeter Kollektorfläche pro Kopf ist die benötigte Solardichte, um die Hälfte des im EU-Plan „Fit for 55“ vorgegeben Ziels, den Erneuerbaren-Anteil beim Heizen bis 2030 um durchschnittlich ein Prozent pro Jahr zu erhöhen, zu erreichen. „Bis auf Vorarlberg, Tirol, Oberösterreich und Kärnten hinken alle Bundesländer beim Solarwärme-Ausbau weit hinterher“, zieht Roger Hackstock, Geschäftsführer von Austria Solar, Bilanz. So müsste Vorarlberg in den nächsten acht Jahren nur noch rund 62.000 Quadratmeter zubauen, die Steiermark dagegen rund eine halbe Million Quadratmeter. Den größten Zubaubedarf hätten Niederösterreich mit 980.000 Quadratmeter und Wien mit 1,9 Millionen Quadratmetern, fast so viel wie die Stadt Einwohner hat. „Diese Solardichte wird notwendig sein, um die Ziele des Nationalen Klima- und Energieplans, der gerade überarbeitet wird und bis Juni 2024 an die EU-Kommission übermittelt werden muss, zu erreichen“, ist Hackstock überzeugt.

Diagramm zeigt den Stand des Solarwärme-Zubaus in den österreichischen Bundesländern, Vorarlberg hat bereits 85 % des Zeils bis 2030 erreicht, Wien erst 5 %
Vorarlberg, Tirol, Kärnten und Oberösterreich haben bereits mind. zwei Drittel des notwendigen Solarausbaus bis 2030 erfüllt. Wien erst 5 %, Niederöstrreich, dem Burgenland und Salzburg fehlt noch mehr als die Hälfte.

Wärme ist größter Faktor beim Energieverbrauch, EU verlangt Tempo

Will Österreich seine Klimaziele erreichen, muss vor allem beim Wärmebedarf angesetzt werden, der rund die Hälfte des gesamten Energiebedarfs ausmacht. Der Wärmebedarf wird bislang zu zwei Drittel mit Öl und Gas gedeckt, was nicht nur 16 Prozent aller Treibhausgase Österreichs verursacht, sondern auch Milliarden an Energieimporten kostet. Auch die EU-Kommission weiß, dass der Wärmebereich entscheidend für eine gelungene Energiewende ist und hat daher im „Fit for 55“-Plan ambitionierte Ziele fest. Die angepeilte Steigerung des Erneuerbaren-Anteils um jährlich 1 Prozent im Durchschnitt würde für Österreich bedeuten, den Anteil erneuerbarer Energie pro Jahr um 560 Gigawattstunden zu erhöhen. Das entspricht der Energiemenge, die alle drei Minuten von der Sonne in Österreich eingestrahlt wird. „Wir sollten daher Wärme direkt aus Sonnenenergie und nicht aus Öl und Gas erzeugen“, meint Roger Hackstock. In allen Bundesländern sollten Solaroffensiven gestartet werden um die benötigte Solardichte zu erzielen. Die Steiermark hat mit einem Förderimpuls seit Jänner 2023 bereits den ersten Schritt gesetzt und in den ersten vier Monaten des Jahres die Solarinstallationen verdoppelt.

Diagramm zeigt den notwendigen Solarwärme-Zubau bis 2030 in den Bundesländern, Vorarlberg liegt vorne, Wien hat den größten Aufholbedarf
Wien muss bis 2030 noch knapp 1,9 Mio. m² Solarwärme zubauen, um die Quote 1 m² Solarwärme/Einwohner:in zu erreichen, Vorarlberg fehlen nur noch etwa 62.000 m².

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Absurd: Bei Hitzewelle bis 36 Grad laufen 1,4 Millionen fossile Kessel im Keller statt Solaranlagen am Dach

22. August, 2023

Es ist absurd – die längste Hitzewelle des Sommers rollt über Österreich und statt Solarenergie zu nutzen wird Öl und Gas für die Warmwassererzeugung verbrannt. Das kostet den Haushalten 70 Millionen Euro pro Jahr und erzeugt 1,3 Millionen Tonnen Treibhausgase.

Seit Tagen rollt eine beispiellose Hitzewelle über Österreich, mit Temperaturen bis zu 36 Grad. „Die Sonne liefert uns Energie ohne Ende aufs Dach und im Keller laufen 1,4 Millionen Kessel, um warmes Wasser für Bad und Küche mit Öl und Gas zu erzeugen, das ist doch absurd“, sagt Roger Hackstock, Geschäftsführer von Austria Solar. „Im letzten Jahr gaben die Haushalte dafür 70 Millionen Euro aus, während die Sonne die Energie gratis liefert.“ Die Warmwasserbereitung mit Öl und Gas verursacht 1,3 Millionen Tonnen Treibhausgase pro Jahr, so viel wie 640.000 Autos ausstoßen. Dabei braucht die Sonne gerade einmal eine halbe Stunde, um diese Energiemenge auf ganz Österreich einzustrahlen. „Derzeit decken wir nur zwei Prozent der Wärme mit der Sonne, langfristig sind 20 Prozent möglich“, so Hackstock. Dafür müssen im Nationalen Energie- und Klimaplan der Regierung, der gerade in Arbeit ist, die Weichen für eine Solaroffensive gestellt werden.

Umstieg auf die Sonne in nur einem Tag

In Österreich werden jährlich rund 200 Millionen Liter Öl und 300 Millionen Kubikmeter Erdgas für die Warmwasserbereitung verbrannt, das wir aus Kasachstan, Irak, Aserbaidschan, Libyen, Nigeria und Russland importieren. Eine 4-köpfige Familie verbraucht rund 170 Liter Warmwasser pro Tag, pro Jahr benötigt sie 400 Liter Öl oder 330 Kubikmeter Erdgas, wenn sie fossil heizt. „Das kostet jeden Haushalt rund 400 Euro im Jahr, das könnte eine Solaranlage einsparen, die Familie kann um das Geld dann übers Wochenende Urlaub in der Therme machen“, rechnet Hackstock vor. Eine Solaranlage für Warmwasser ist in einem Tag montiert und liefert von Mai bis September kostenlos Energie. Der Verband Austria Solar hat unter www.solarwaerme.at eine schnelle Solarinstallateur-Suche eingerichtet, um den Umstieg zu erleichtern.

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